Weitere Informationen zum Thema "Massengutfrachter (Bulker)"

Massengutfrachter werden für den Transport von festen (nicht flüssigen) Massengütern eingesetzt. Dies sind insbesondere die Massengüter in körniger bzw. granulöser Form (Schüttgüter) wie Erze, Kohle, Phosphat, Zement, Bauxit, Düngemittel und Getreide, z.B. Soja und Mais. Als Massengut werden oft auch formgleiche stückige Ladungen wie Rohre, Coils, Papierrollen oder Papierstapel, Baumstämme usw. bezeichnet. Diese gelten jedoch teilweise auch als Stückgut.

Massengutfrachter (Massengutschiffe) für Schüttgüter werden auch Schüttgutschiffe oder Schüttgutfrachter genannt. Unter Verwendung des englischen "bulk" für "Masse" sind außerdem die Begriffe Bulkschiffe, Bulkfrachter, Bulkcarrier (Bulk-Carrier) oder einfach Bulker gebräuchlich.

Die Fotos zeigen die Massengutfrachter als flache Schiffe ohne Aufbauten (Ausnahme Deckshaus) mit bis zu 9 Luken mit Lukendeckeln. Diese Lukendeckel können in den Häfen abgehoben, aufgeklappt oder als Faltlukendeckel automatisch zusammengefaltet werden. Die großen Bulker haben keine bordeigenen Kräne (Krane), während die mittleren und kleineren Bulkcarrier oft bis zu fünf Krane oder eigene Verladebrücken haben.

Die ersten Fotos sind auf einem Capesize Bulk-Carrier mit einer Tragfähigkeit von über 120.000 tdw im ersten Morgenlicht auf der Unterelbe zwischen Brunsbüttel und Hamburg gemacht. Der Bulkcarrier bringt Erze aus Venezuela nach Hamburg zum Hansaport. Um die schwere Erzladung transportieren zu können, hat der Bulker einen verstärkten Boden. Beim Blick von der Schiffsbrücke sieht man die neun Luckendeckel, von denen einer mit einem H (Helicopter) als Landeplatz für einen Hubschrauber gekennzeichnet ist. Als die morgendliche Silhuette von Hamburg in Blickweite kommt, wird das Schiff nach steuerbord in Richtung Köhlbrandbrücke und dem Massengutterminal Hansaport gesteuert. Bereits kurz vor der Köhlbrandbrücke werden die Lukendeckel aufgeklappt, um am Hansaport so schnell wie möglich mit der Entladung des Erzes beginnen zu können. Für die Entladung des Massengutfrachters am Hansaport werden etwa 24 Stunden gebraucht, so dass am Abend auch Fotos in der blauen Stunde gemacht werden können.

Selten sieht man Massengutfrachter die nicht Kräne sondern bordeigene Verladebrücken haben, die über die gesamte Schiffsbreite reichen. Hier sind Fotos von der TEAL ARROW in Brisbane (Australien) zu sehen, von der Schüttgut mit riesigen Baggerschaufeln an den Verladebrücken gelöscht wird. Die STAR ISOLDANA mit ihren Verladebrücken entlädt am J. Müller Breakbulk Terminal in Brake (bei Bremen) Papierstapel (massenhafte Stückguter).

Weitere Fotos sind vom Löschen am Getreideterminal Neuhöfer Pier in Hamburg und dem J. Müller Agri Terminal in Brake zu sehen. Der J. Müller Agri Terminal zählt zu den modernsten und leistungstärksten Getreideterminals Europas. Die Fotos sind auf dem modernen Getreidefrachter WARMIA gemacht. Dieser Bulker hat fünf Luken mit Faltdeckeln und vier bordeigene Kräne. Er hat Mais geladen. Beim Löschen wird das Absaugrohr zunächst in der Lukenmitte angesetzt, um ein gleichmäßiges Nachrutschen der Mais-Ladung von allen Seiten zu gewährleisten. Wenn nahezu das gesamte Getreide durch das Absaugrohr in die Silos des J. Müller Agri Terminals gesaugt ist, wird ein Radlader in die Luke gehievt, um die Maisreste zum Löschen zusammenzuschieben ("resten"). Stauer reinigen mit Schaufel und Besen die Luke.

Eine weitere Bulkervariante zeigen die Fotos von der STELLA GRACE. Dieser mit Sojamehl beladene Massengutfrachter hat neben den Luken ein bordeigenes Förderband, mit dem das Schüttgut zum leichteren Be- und Entladen an eine zentrale Stelle auf der Back hinter dem Bug transportiert werden kann.